Arbeiten im Homeoffice - Eine Retrospektive
Bedingt durch die aktuellen Beschränkungen durch COVID-19, arbeiten alle Mitarbeiter von Netresearch seit Mitte März von Zuhause aus. Homeoffice, je nach Lebenssituation ist dieser Begriff entweder eine Belohnung oder eine Bestrafung. Arbeiten von daheim, ohne Kontrolle und Pendeln. Gemütlich am heimischen Schreibtisch sitzen und über Videokonferenzen an Meetings teilnehmen. Oder ganztägige Kinderbetreuung, ohne Chance auf effektives Arbeiten.
Die aktuelle Situation erfordert Einfallsreichtum und Rahmenbedingungen, nicht nur von den Arbeitnehmern sondern auch von den Firmen. Wie können alle, möglichst wie gewohnt, an Meetings teilnehmen oder auf interne Ressourcen zugreifen? Wie stimmt man sich ab oder kontrolliert die nächsten Arbeitsschritte? Um zu demonstrieren, wie so ein Alltag bei Netresearch aussieht, werde ich euch einen Einblick geben, wie ich täglich meiner Arbeit im Homeoffice nachgehen kann und welchen neuen Herausforderungen ich mich, auch in einem kinderlosen Haushalt, stellen muss.
Mein Arbeitsalltag im Homeoffice
Am Morgen kann ich anstatt meine Brote für die Arbeit zu schmieren, diese mit zu meinem provisorischen Arbeitsplatz nehmen und dort verteilt essen. Den Weg zur Arbeit kann ich mir ebenfalls sparen und etwas eher anfangen. Dann ist man auch eher fertig.
Dank der Ausstattung von Laptops mit Dockingstations und der Erlaubnis weitere Ausrüstung mit nach Hause zu nehmen, ist der Esstisch nun genauso ausgestattet, wie mein Tisch im Büro und Partys werden wohl in den nächsten Wochen eh nicht stattfinden.
Um mit den Kollegen etwas Small-Talk an der “Kaffeemaschine” halten zu können, nutzen wir eine “Virtuelle Küche” in Google Meet, wo wir uns täglich treffen können, um uns über die Neuigkeiten des letzten Tages auszutauschen. Auch unsere normalen Meetings wie Standup, Retrospektiven, Reviews und so weiter, sind ohne Weiteres darüber möglich.
Kleinere Abstimmungen mit den Kollegen kann ich in unserem Chatclient Riot erledigen und dank der eingerichteten VPN Verbindung auch problemlos auf interne Ressourcen zugreifen. Durch Tools wie Vault oder Bitwarden sind unsere Passwörter bereits von überall erreichbar und durch unsere mit Docker aufgesetzten Systeme, reicht eine Internet-Verbindung meist aus, um der Arbeit wie gewohnt nachgehen zu können.
Dennoch haben auch all diese Hilfsmittel ihre Grenzen. Ist es doch leichter und schneller, mal bei seinen Kollegen vorbei zu gehen, um eine “kleine” Frage zu stellen, als stundenlang vor einem Monitor zu sitzen und auf das “Er tippt…” zu warten. Außerdem beschränkt man sich bei den Gesprächen mehr auf das Wesentliche, da der Kollege sich ja extra Zeit genommen hat, in ein Meet zu kommen. Ich glaube für solche Kleinigkeiten und zwischenmenschlichen Interaktionen ist das direkte Beisammensein essentieller, als man es wahrscheinlich vor dieser Krise geglaubt hätte. Es ist deshalb sicherlich schwierig, diesen kollegialen Zusammenhalt aufzubauen, wenn man wirklich nur 100% von zu Hause arbeiten würde.
Feierabend?
Nach getaner Arbeit kann nun der Arbeitslaptop ruhen und man kann sich an seiner Freizeit erfreuen. Allerdings wirkt es oftmals nicht so, wenn man zum Beispiel nur vom Arbeitsrechner auf den privaten wechselt. Lediglich die Browserfenster unterscheiden sich :). Auch das Abschalten, ohne den Radweg nach Hause, ist manchmal schwieriger geworden.
Bewegung und Trinken nicht vergessen
Was ebenfalls mehr beachtet werden muss ist die Bewegung und das Trinkverhalten. Durch das “längere” Sitzen und die heimische “Faulheit”, sollten diese Punkte in den Alltag integriert werden. Alle zwei Stunden mal kurz aufstehen und die Wirbelsäule und Gelenke gegenstrecken. Ich habe mir zum Beispiel auf meinem Smart Speaker stündlich eine Erinnerung gestellt, welche mich ermahnt, etwas zu trinken. Idealerweise um die 250ml pro Stunde. Mit dem Wegfall der Vereine und des Radweges muss nun auch der Sport zu Hause erledigt werden. Mindestens drei Mal die Woche trainiere ich mit Sitzbällen, Eigengewicht und Musik. Und wöchentlich auch die Ausdauer durch Rhythmusspiele wie Just Dance, Beat Saber oder Ring Fit Adventure.
Mein Fazit zum Homeoffice
Somit kann ich von Netresearch mit den Rahmenbedingungen, die unsere IT uns ermöglicht hat und stetig verbessert, den Arbeitsalltag größtenteils unverändert absolvieren. Die Geschäftsleitung, Human Resources und IT haben sich schon sehr frühzeitig Gedanken dazu gemacht und für alle das bestmögliche Arbeitsumfeld geschaffen. Ich freue mich dennoch darauf, wieder gemeinsam im Team-Büro, eine andere Aussicht zu genießen, als in meiner Freizeit. Allerdings glaube ich, dass diese Zeit uns auch ermöglicht, mehr über uns zu lernen und für die Zukunft selbstsicherer sagen zu können, wie der Alltag für uns aussehen sollte.